Das Projekt NEPTUNE wurde von der Central and North West London NHS Foundation Trust mit Unterstützung einer multidisziplinären Expertengruppe entwickelt und von der Health Foundation gefördert. Es wurde 2015 erstmals veröffentlicht und inzwischen durch den Verein SuPraT und mit Genehmigung der Autoren für den deutschen Markt zugänglich gemacht.
NEPTUNE ist ein circa 470 Seiten umfassendes, hochaktuelles Kompendium, dass das momentan international vorhandene Fachwissen zum Management von Schäden durch Partydrogen und Neue Psychoaktive Substanzen erfasst. Es richtet sich vor allem an Kliniker in der Suchtmedizin, die gegenwärtig viele Schwierigkeiten zu meistern haben, um die Folgeerscheinungen neuer Drogen zu bewältigen. Ein schneller Überblick, basierend auf einer systematischen Überprüfung der Datenlage und des klinischen Konsens, kann ihnen dabei helfen – und liegt nun erstmals in deutscher Sprache vor.
Das separate Dokument “Cannabinoide” ist eine Zusammenfassung des NEPTUNE-Kapitels über synthetische Cannabinoid-Rezeptor-Agonisten (SCRAs) und wurde verfasst, da diese Substanzen aktuell eine erhebliche Bedeutung im suchtmedizinischen Kontext erfahren. Kenntnisse darüber sind deshalb in allen Einrichtungen der Suchthilfe, aber auch z.B. Notaufnahmen und Hausarztpraxen gefragt.
Das Matrix-Modell ist ein aus mehreren Bestandteilen bestehendes Programmpaket, dass sich gegenseitig ergänzt und kombiniert, um eine integrative, ambulante Behandlungserfahrung zu erzeugen. Es ist eine Zusammenstellung evidenz-basierter Praktiken, dass in einer klinisch-koordinierten Manier als “Programm” angeliefert wird. Die Forschungsberichte, die die Zusammenstellung der klinischen Erfahrungen mit dem Modell beschreiben, plus die Ergebnisse einer einer an mehreren Standorten stattfindendes Versuchsanordnung, haben alle Informationen zur Anwendung des gesamten Programmpakets an Techniken bereitgestellt. Allerdings stammen viele der Behandlungsstrategien aus der klinischen Forschungsliteratur, einschließlich der kognitiven Verhaltenstherapie, Forschungsanstrengungen zur Rückfallprävention, motivierenden Befragungsstrategien, psycho-edukative Informationen und einer Involvierung in das 12-Schrittprogramm.
Mit unseren Fort- und Weiterbildungsangeboten möchten wir zur Verbreitung von Informationen über Suchtstörungen aktiv beitragen. Wir hoffen, damit die Zeit des Versteckens, des Blendens, der Enttäuschungen und der Schädigung für die Betroffenen, aber auch die Menschen aus ihrem Umfeld verkürzen zu können. Denn schließlich sind Suchterkrankungen behandelbar – aber natürlich nur, wenn eine Behandlung eingeleitet wird. Haben Sie Mut, informieren Sie sich und Ihr Umfeld über einen verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln ebenso wie potentielle Risiken und Gefahren. Schauen Sie nicht weg, wenn Sie Betroffenen begegnen, sondern helfen Sie Ihnen, in ein geeignetes Beratungs- oder Therapiesetting zu kommen.
Um Sie fit zu machen in Ihrem eigenen Wissen, bieten wir Ihnen verschiedene maßgeschneiderte Veranstaltungen zu differenzierten Themen an. Selbstverständlich können unsere Referenten auch auf spezielle Schwerpunkte in Ihrem konkreten Lebens- oder Arbeitsumfeld eingehen und praktische Anregungen geben. Dabei orientieren wir uns an Ihren speziellen Anforderungen als Unternehmen, Behörde, Praxis oder soziale Einrichtung.
Das Format der Veranstaltung bestimmen Sie selbst – wobei u.a. inhouse-schulungen von Organisationsverantwortlichen, interaktive workshops unter Kollegen, Fachvorträge im Rahmen von Weiterbildungsangeboten oder ganztägige Seminare denkbar sind. Und selbstverständlich besteht im Zuge unserer Veranstaltungen bzw. im Nachgang dieser auch die Möglichkeit einer individuellen und anonymen Suchtberatung.
Die Idee von MethCare ist, eine umfassende, kostenfrei zu nutzende deutschsprachige Datenbank online anzubieten, die sich spezifisch auf die weltweit vorhandene Literatur zu Methamphetamin (u.a. zu Prävalenz, Folgeschäden, Therapieoptionen, Komorbidität) konzentriert. Diese wird, im jeweils vom Autor genehmigten Umfang, in deutscher Sprache zur Verfügung gestellt und ist somit direkt und ohne Fremdsprachenkenntnisse von den Akteuren der Suchthilfe nutzbar. Da viele Helfer weder zeitlich zu einer aufwendigen Literaturrecherche noch sprachlich zu einem umfassenden Quellenstudium in der Lage sind, erhalten sie erst durch MethCare die Möglichkeit, die international bereits evaluierten Forschungs- und Behandlungsansätze für den deutschsprachigen Raum leicht einzubeziehen.
Bei MethCare als Referenzdatenbank spezifisch zu Methamphetamin handelt es sich um ein bundesweites, bis dato nicht existentes Modellprojekt zur Verbesserung des suchtmedizinischen und psychiatrischen Hilfesystems, welches zur Optimierung der qualifizierten Arbeit ebenso wie zur Fortbildung der Behandler beiträgt. Die Umsetzung erfolgte mit Förderung durch das Bundesministerium für Gesundheit.
Viele Menschen in Deutschland beziehen Informationen inzwischen über das Internet, um hierüber schnell und aktuell das gewünschte Wissen zu erhalten. Auch im Zusammenhang mit Suchtfragen ist davon auszugehen, dass gerade junge Menschen, die unsicher oder unschlüssig hinsichtlich ihres Substanzkonsums und dessen Folgen sind, zunächst dort nach Antworten suchen. Seitens der etablierten Suchthilfe wird dieser Zugang noch vergleichsweise wenig genutzt, was es angesichts seiner Bedeutsamkeit gerade für Prävention und harm reduction zu verbessern gilt.
Die Idee von SuPraT Calling ist, auf einem Youtube-Kanal verschiedene Trailer zu verö_entlichen, die kurz, präzise und verständlich Antworten auf suchtspezifsche Fragen geben. Diese werden von ausgewählten Experten aus dem Suchtbereich gestaltet und überzeugen gerade durch ihre Kompetenz, Kürze, verständliche Sprache und Adaption an die ständig wechselnden Bedarfe insbesondere im Drogenbereich. Die Trailer beschäftigen sich mit praktischen Fragen wie z.B. „Woran merke ich, ob ich abhängig bin?“, „Was macht GHB so gefährlich?“ oder „Was passiert in einer Entgiftung?“. Zielgruppen sind u.a. Betroffene, besorgte Angehörige und Mitarbeiter sozialer Dienste - vor allem aber diejenigen, die bisher im Hilfesystem nicht ankommen bzw. aufgrund regionaler Gegebenheiten nicht ankommen können. Die Umsetzung durch den in der Vermittlung von Fachwissen erprobten Verein SuPraT erfolgt mit Unterstützung durch den Freistaat Thüringen. Eine Verlinkung z.B. zu spezifischen Angeboten der Suchthilfe ist unkompliziert möglich.
SuPraT Calling ist ein modernes und seriöses Informationsangebot, dass gerade aufgrund seiner Verfügbarkeit rund um die Uhr einen niedrigschwelligen und anonymen Zugang für alle diejenigen verspricht, die wegen Suchtproblemen um Rat suchen.
Es wurde eine evidenz-basierte, homosexuellen-spezifische, kognitive Verhatenstherapie für methamphetamin-konsumierende, schwule und bisexuelle Männder zur Anwendung in gemeinschafts-basierten Settings adaptiert und dadurch die Forschung in die Praxis umgesetzt. Die 48 Sitzungen umfassende, 16-wöchige GCBT-Intervention wurde überarbeitet, so dass sie jetzt 24 Sitzungen umfasst und 8 Wochen dauert. Desweiteren wurde sie in Getting Off umbenannt:
Eine behaviorale Behandlunsintervention für schwule und bisexuelle, männliche Methamphetaminkonsumenten. Die GCBT wurde zur Durchführung hinsichtlich der eingeschränkten Ressourcen und Kapazitäten gemeinschafts-basierter Organisationen modifiziert, während sie die Ergebnisse des Drogenkonsums und der HIV-Risikoreduktion trotzdem beibehielt. Seit 2007 wird Getting Off durch die öffentlichen Gesundheitssysteme gestützt und wurde von mehreren gemeinschafts-basierten Einrichtungen adaptiert.