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Alkohol, Zigaretten, Drogen… Suchtmittel wurden wohl schon immer von Menschen konsumiert, wie historische Befunde belegen. In der Folge davon gab es auch schon immer Betroffene, die Probleme mit oder durch ihren Substanzkonsum bekamen und damit in der Familie, am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft auffielen.

Neu ist, dass die Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten viel zum Konzept der Suchtentstehung in Erfahrung bringen konnte, wodurch ein größeres Verständnis von Sucht als Krankheit entstanden ist. Denn natürlich kommt niemand auf die Welt mit dem Wunsch, „Alkoholiker zu werden“ oder später einmal „an der Nadel zu hängen“… Gut ist auch, dass im Zuge dieses seit gut 50 Jahren währenden Erkenntnisprozesses viele Ansätze entwickelt werden konnten, wie Betroffene individuell und differenziert unterstützt werden können, die Kontrolle über ihr Leben zurück zu erlangen und nicht mehr dem Diktat des Konsumierens und rasch einsetzenden Entzuges ausgeliefert zu sein.

In der Praxis ist es aber noch oft so, dass das Wissen über Suchterkrankungen nur wenig verbreitet ist. Wer seinen Alkoholkonsum nicht im Griff hat, gilt als „nicht-trinkfest“ und als Versager, wer raucht, ist wahlweise zu cool oder zu schwach um aufzuhören. Exzessives Spielen am Computer fällt ebenso wie eine vergleichsweise stille Sucht nach Medikamenten lange Zeit kaum auf. Die Folge dessen ist, dass Betroffene erst mit langer Verzögerung im Suchthilfesystem ankommen und der bis dahin eingetretene Schaden an sich und anderen bereits erheblich ist.

Um diesen oft mehrere Jahre andauernden Weg des Alleinseins mit seinen Suchtproblemen zu verändern, möchten wir zur Verbreitung von Informationen über Suchtstörungen aktiv beitragen. Grundgedanke unserer Arbeit ist dabei ein humanistisches Weltbild, welches die Fähigkeit eines Individuums zur positive Veränderung in den Mittelpunkt rückt. Wir hoffen, durch unsere Arbeit u.a. die Zeit des Versteckens, des Blendens, der Enttäuschungen und der Schädigung für die Betroffenen, aber auch die Menschen aus ihrem Umfeld verkürzen zu können. Denn schließlich sind Suchterkrankungen behandelbar – aber natürlich nur, wenn eine Behandlung eingeleitet wird.

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